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Sonja Schurig • März 21, 2022

Sicherheit und Selbstfürsorge

Es ist Frühling. Die Welt um uns herum erblüht. Die Luft wird mild. Nach dem Wintergrau entdecken wir täglich mehr Farben um uns herum. Mit sicherer Regelmäßigkeit löst der Frühling jedes Jahr den Winter ab.


Gleichzeitig sehen wir die Bilder aus den Nachrichten und wissen um die Opfer, die viele Menschen gerade bringen, um die Unsicherheit, in der sie leben. Eine Spannung kann entstehen, die nicht leicht auszuhalten ist. Diese Spannung ist Ausdruck von Stress, den wir spüren. Wie können wir einen Umgang mit Stress finden, sodass wir uns und andere gut halten können?


In ihrem Leitfaden für Fachkräfte und Ehrenamtliche Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen schreiben Dima Zito und Ernest Martin:

"Um eine solche Situation (also Trauma, Anm. d. A.) überstehen zu können, brauchen Menschen zumindest Momente, Orte, "Inseln der Sicherheit", um auftanken, Kraft schöpfen und durchhalten zu können. Wir wollen hier nicht den Eindruck erwecken, dass diese "Inseln" ausreichend seien. Aber überlebensnotwendig sind sie dennoch. In diesem Spannungsfeld arbeiten wir: zu wissen, was eigentlich notwendig ist, und nur das anbieten zu können, was uns zur Verfügung steht." (siehe unten S. 67).


Die Bilder, das Leid der Menschen, das alles macht etwas mit uns. Viele spüren ein Stück der Unsicherheit, die die Leidenden Menschen direkt betrifft, auch in sich selbst. Unser Stresssystem springt jedes Mal an. Oder es bleibt über längere Zeit aktiviert: Wir verlieren die Fähigkeit, uns zu erholen. Das kann uns in ein Erleben von chronischem Stress bringen.


Gerade diejenigen, die in Gedanken und mit Taten bei den Bedürftigen sind, brauchen im Sinne von Selbstfürsorge und Resilienz Inseln der Sicherheit, damit sie für andere diese Insel der Sicherheit sein können.


Für mich sind zum Beispiel die Pflanzen, die draußen wieder wachsen und blühen, die Regelmäßigkeit der Zyklen in der Natur, Inseln der Sicherheit und damit Stressprävention.


Quelle:

Zito, Dima / Martin, Ernest: Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Ein Leitfaden für Fachkräfte und Ehrenamtliche. Beltz Juventa, Weinheim und Basel, 2016.

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Worterklärung "Disruptor" kommt vom lateinischen disrumpere "unterbrechen, stören"; "endokrin" ist die wissenschaftliche Bezeichnung für "auf das Hormonsystem bezogen". Was ist die Definition für endokrine Disruptoren? Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert endokrine Disruptoren als Substanzen, die von außen in das System von Menschen oder Tieren gelangen und in die Funktion ihres Hormonsystems eingreifen. In den Körper gelangt, entfalten diese Substanzen ungünstige gesundheitliche Wirkungen in einem Organismus oder dessen Nachkommen. Die Ärztin Dr. Christina Ari drückt es so aus: "Sobald hormonaktive Substanzen gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen, nennt man sie endokrine Disruptoren." Wo finden sich endokrine Disruptoren? Die WHO hat bisher etwa 800 Stoffe als hormonell wirksam eingestuft. Sie finden sich in Weichmachern in Kunststoffen, in bestimmten medizinischen Wirkstoffen oder UV-Filtern. In Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Kosmetika. Außerdem werden in Abwässern teilweise Rückstände der Anti-Baby-Pille oder von Hormonersatztherapien nachgewiesen. Schon sehr kleine Mengen dieser Substanzen können Wirkungen an menschlichen oder tierischen Organismen hervorrufen. Durch Studien konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass sich die Geschlechtsorgane von Fischen verändert haben, die Klärwerkabflüssen ausgesetzt waren. Wie wirken endokrine Disruptoren? Endokrine Disruptoren oder Umwelthormone sind winzige Partikel und können über die Haut, die Nahrung, das Trinkwasser oder die Atemluft in unsere Körper gelangen. Dort besetzen sie Hormonrezeptoren und können dadurch die körpereigenen Hormonwirkungen sowohl blockieren als auch befördern. Was können wir tun, um endokrine Disruptoren zu vermeiden? In der ökologischen Landwirtschaft dürfen keine synthetischen Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Bio-Produkte sind dadurch generell weniger belastet. Eine gute Idee ist es, Lebensmittel, wann immer möglich, ohne Plastikverpackung zu kaufen. Wer Kunststoffe kauft, kann auf "PVC-frei" achten. Dadurch fallen bestimmte Weichmacher weg. Beim Kauf von Kosmetika kann man sich an der kostenlosen App ToxFox des BUND orientieren. Durch Scannen von Strichcodes kann man im Laden schon vor dem Kauf erkennen, ob ein Produkt hormonell wirksame Substanzen enthält. Quellenangaben: Flemmer, Andrea: Endokrine Disruptoren. Umwelthormone mit schädlicher Wirkung auf Mensch und Tier. In Natur und Heilen 11/2020, S. 13-23. https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/kosmetik-check_studie.pdf https://www.ugb.de/forschung-studien/edokrine-disruptoren-hormone-aus-der-umwelt/
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